Im ersten Kampf traf ich auf die Weißrussin Vanesa Kaladzinskaya – Weltmeisterin von 2012 und U23 EM 3. Plazierte in 48kg.

2012 trat sie auch bei den Olympischen Spielen in London an.
Dieser Kampf dauerte glücklicherweise nur eine Minute, da ich sie gleich in der ersten Aktion übertragen konnte und sie durch Schulterniederlage besiegen konnte.

Im ¼ Finale musste ich mich dann der Griechin Maria Prevolaraki stellen.
Auch sie ist keine unbekannte und trat ebenfalls schon in London bei den Olympischen Spielen 2012 in London in 55kg an.
Prevolaraki ist auch mehrfache Medailliengewinnerin der Europa- und Weltmeisterschaften.
Dort hielt ich mir den Kampf auch erst einmal offen und die Griechin bekam schon nach kurzer Zeit eine Passivitätszeit und konnte in dieser Zeit nicht punkten.
Somit führte ich die ersten Runde mit 1:0.
In der zweiten Runde wurde ich dann passiv ermahnt und wurde aufgefordert in 30 Sekunden eine Wertung zu holen.
Wäre die Zeit abgelaufen, hätte die Griechin mit 1:1 Verwarnung – letzte Wertung geführt.
Ich wusste aber von der Europameisterschaft, dass es bei Raustreten der Zone nur eine normale Einserwertung ging – ohne Verwarnung. Also tritt ich aus der Zone.
Ich vergewisserte mich noch einmal, ob die Schiris auch wirklich keine Verwarnung gegeben haben und sah aber auch auf der Punktetafel, dass ich mit 1:1 führte, da die Griechin noch eine Verwarnung hatte.
Diese bemerkte es allerdings nicht und ging in Defensivhaltung. Ich bemerkte, dass sie das nicht mitbekommen hatte und lief sie in dem Glauben und rung mit ihr oben weiter.
Nach 6 Minuten Zeit war der Kampf dann vorbei und ich entschied auch diesen Kampf mit 1:1 für mich.

Im Halbfinale wurde es dann richtig ernst für mich. Der alles entscheidende Kampf.
Meine Gegnerin – keine unbekannte für mich. Die Ukrainerin Yullia Blahinya Khavaldzhy.
Junioren Weltmeisterin – mehrfache Medailliengewinnerin auf Europameisterschaften und immer international vorne dabei.
Schon zwei Mal hatte ich gegen sie verloren.
Jedoch immer knapp und etwas unglücklich.
Ich kannte ihren Kampfstil gut und wusste worauf ich dieses Mal achten musste.
Schon nach kurzer Zeit hatte ich mir den Hintermann errungen und führte mit 2:0 und wollte zu meiner Rolle ansetzen – jedoch ließ sie mich nicht in meine Fassart und grief nach meinen Fingern. Der Schiri ermahnte sie mehrmals, dass sie öffnen muss. Doch sie weigerte sich.
Also gab der Schiri eine Verwarnung 1.
3:0 Führung und schickte die Ukrainerin in der Mitte wieder in die Bodenlage.
Dort wurde dann sehr kritisch auf Finger fassen geachtet und somit gelang es mir Blahinya gleich zwei Mal durchzudrehen und einen 7:0 Punktevorsprung zu schaffen.
Doch dann begann für mich das Nervenflattern, denn jetzt kam sie erst recht und „attackierte“ mich ununterbrochen.
Der Punktevorsprung wurde immer enger.
Bei 5 Minuten stand es schon nur noch 9:8 für mich. Die letzte Minute – und ich rang um dieses Qlympiaquali-Ticket.
Und tatsächlich gelang es mir meinen Vorsprung noch bis zum Ende zu verteidigen.
5 Sekunden wurde die Ukrainerin dann noch unsportlich und zog mir an den Haaren, was ihr aber dann eine zweite Verwahrung einbrachte und mir einen weiteren Punkt.
Somit bezwang ich Yullia Blahinya zum ersten Mal mit 10:8 Punkten und sicherte mir das Olympiaticket.

Ich zog in das Finale ein, was allerdings nicht mehr relevant war. Zu überwiegend die Freunde für das erworbene Olympiaticket!
Dort unterlag ich dann der Polin Katazyna Krawczyk mit 10:0.